«Die Cancel-Culture diffamiert Menschen»

«Ich beobachte mit Besorgnis, dass das Vokabular der miteinander Streitenden seit einiger Zeit denunziatorischen Charakter angenommen hat: Politische und intellektuelle Auseinandersetzungen enden immer häufiger in moralischer Diffamierung des Andersdenkenden.» Béatrice Acklin Zimmermann im Gespräch mit der SKZ.

«Wer Verantwortung trägt, hat Gewissenskonflikte»

Der Wahlkampf geht in die Zielgerade, in zwei Wochen wird bei den Eidgenössischen Wahlen abgerechnet! Liberethica hat Kandidatinnen und Kandidaten für den National- und Ständerat den Puls gefühlt und sie gefragt: Wie haben Sie’s mit der Ethik?

«Der Umgang mit den Banken erinnert an Wahnsinn»

Die Vorgehensweise in der Bankenregulierung erinnert an den Spruch von Albert Einstein: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Man denkt nur in einem sehr engen Rahmen. Man macht kleine Adjustierungen, die aber wenig bewirken. Adriel Jost im Gespräch mit der NZZ.

«Das Schimpfen gegen Markt und Kapital steht bei der Kirche leider hoch im Kurs»

Es sei positiv, wenn die Kirche den Dialog suche, sagt Béatrice Acklin Zimmermann. Sie habe aber die Vermutung, dass hinter der Initiative auch die Furcht der Kirche stehe, angesichts der vielen Kirchenaustritte wohlhabender Wirtschaftsvertreter einige Pfründen verlieren zu können. Denn seit dem Streit um die Konzernverantwortungsinitiative habe sich das Verhältnis zwischen Kirche und Wirtschaft stark verschlechtert. Entsprechend gerate auch die Kirchensteuer für Firmen wieder stärker unter Druck – laut Acklin Zimmermann durchaus zu Recht.

«Mir geht es um Transparenz und Kostenwahrheit»

Adriel Jost im ausführlichen Interview zum Bankensystem mit Albert Steck von der der NZZ am Sonntag: «Die heutige Debatte steckt in den ideologischen Schützengräben fest. Die Linke sieht die Banken als Feindbild des Kapitalismus und ruft nach mehr staatlichen Eingriffen. Sie verkennt dabei, dass die Banken schon heute staatsnahe Betriebe sind. Die rechte Seite dagegen möchte die regulatorischen Eingriffe auf ein Minimum beschränken. Auch hier ergibt es wenig Sinn, wenn Liberale die Banken als marktwirtschaftliche Institutionen verteidigen – was sie definitiv nicht sind.»

«Die Frage ist, wie Stellung bezogen wird»

Ein Manifest ruft die Kirchen dazu auf, sich nicht durch die «heftigen Reaktionen, die das Engagement der Kirchen für die Konzernverantwortungs­initiative ausgelöst hat», einschüchtern zu lassen, sondern sich wieder vermehrt in die gesellschaftspolitische Diskussion einzubringen. Unter­schrieben hat das Manifest auch Ralph Kunz, Professor für praktische Theologie an der Universität Zürich. Liberethica hat bei ihm nachgefragt.

Aus dem Wahlstudio: Ja oder Nein zum Klimaschutzgesetz?

Am Klimaschutzgesetz, über das die Schweiz am kommenden 18. Juni abstimmt, scheiden sich auch innerhalb von Liberethica die Geister. Gerhard Schwarz spricht sich dagegen, Kurt Fluri dafür aus. Das Beispiel zeigt, dass es bei politischen Entscheidungen Situationen gibt, in denen wir in eine Zwickmühle hineingeraten und uns keineswegs sofort klar ist, was das richtige oder bessere oder wenigstens weniger schlechte Verhalten ist. Situationen, in denen wir uns zwischen mehreren inakzeptablen oder zumindest unangenehmen Alternativen entscheiden müssen und in denen es keine ethisch unumstrittene Lösung gibt.

Gefragt sind Verwaltungsräte mit Charakter

Nach dem CS-Debakel rückt die Rolle der Verwaltungsräte in den Fokus. Führen finanzielle Anreize dazu, dass sich die Anstrengungen des Managements in Richtung riskantes Verhalten bewegen? Und: Ist der Finanzsektor anfälliger für unethisches Verhalten als andere Branchen? Wir fragen nach beim ehemaligen CS-VR-Mitglied Jean-Daniel Gerber. Gerber war Verwaltungsratsmitglied der Lonza und der Weltbank sowie der Credit Suisse, die er nach drei Jahren wegen unterschiedlicher Auffassung zur Geschäftspolitik verliess.

Hand aufs Herz – 3 Fragen an Alexander Heit

Wie geht das zusammen, namhafte Steuerbeträge von einem Grossunternehmen wie Holcim einziehen und gleichzeitig dieses Unternehmen an den Pranger stellen? Wir fragen nach bei Alexander Heit, Pfarrer in Herrliberg und Privatdozent für Systematische Theologie an der Universität Basel.

Doris Aebi-Küpfer - 29 bissige Fragen

29 bissige Fragen – Dora Aebi-Küpfer

Mit 29 bissigen Fragen wird einem Unternehmer oder einer Unternehmerin auf den Zahn gefühlt. In der ersten Episode stellt sich Dora Aebi-Küpfer, Mitglied Geschäftsleitung und VR-Präsidentin Aebi-Kaderli Baumschulen AG, den Fragen von Liberethica.