«Der Umgang mit den Banken erinnert an Wahnsinn»

Die Vorgehensweise in der Bankenregulierung erinnert an den Spruch von Albert Einstein: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Man denkt nur in einem sehr engen Rahmen. Man macht kleine Adjustierungen, die aber wenig bewirken. Adriel Jost im Gespräch mit der NZZ.

«Unternehmer sollten politisch in die Offensive gehen»

Das Vertrauen in die Wirtschaft hat in der Bevölkerung stark abgenommen. Wirtschaftsskeptische Kreise haben mit Vorwürfen und Anschuldigungen ein leichtes Spiel, weil Unternehmer zumeist in der Defensive bleiben. Das muss sich ändern schreiben Béatrice Acklin Zimmermann und Simon Michel in einem Gastartikel in der NZZ.

«Das Schimpfen gegen Markt und Kapital steht bei der Kirche leider hoch im Kurs»

Es sei positiv, wenn die Kirche den Dialog suche, sagt Béatrice Acklin Zimmermann. Sie habe aber die Vermutung, dass hinter der Initiative auch die Furcht der Kirche stehe, angesichts der vielen Kirchenaustritte wohlhabender Wirtschaftsvertreter einige Pfründen verlieren zu können. Denn seit dem Streit um die Konzernverantwortungsinitiative habe sich das Verhältnis zwischen Kirche und Wirtschaft stark verschlechtert. Entsprechend gerate auch die Kirchensteuer für Firmen wieder stärker unter Druck – laut Acklin Zimmermann durchaus zu Recht.

Rückblick auf das Podium: Meinungsfreiheit ja – aber nicht für alle?

Gilt die viel beschworene Meinungsfreiheit am Ende nur denen, die sich dem Gesinnungsdiktat der selbsternannten Aufklärer unterwerfen oder gilt sie auch jenen unbequemen Geistern, die an das glauben, was für viele unglaublich ist? Am Podium von Liberethica und des Berner Münsters diskutierten Thomas Ribi (Redaktor Feuilleton NZZ), Matthias Zeindler (Reformierte Kirche Bern), Stephanie Gartenmann (Junge SVP Schweiz) und Erich Nussbaumer, (SP-Nationalrat) mit Liberethica-Geschäftsführerin Béatrice Acklin Zimmermann.

Die Gefahr von ESG: Klima über alles

Unternehmen stehen unter Druck, neben dem Gewinnziel viele gesellschaftliche Ziele zu verfolgen. Und sie beugen sich diesem Druck. Wenn die dadurch entstehenden Zielkonflikte nicht offen geregelt werden, droht der Kampf gegen den Klimawandel durch die Hintertür zum dominanten Unternehmensziel zu werden. NZZ-Kuratoriumsmitglied Gerhard Schwarz in der NZZ.

Impressionen von der Veranstaltung «ESG – Zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, ökonomischem Nutzen und Fassadenmalerei»

“Environmental, Social & Corporate Governance“ (ESG) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen und Investoren legen Wert auf nachhaltiges Wirtschaften. Gleichzeitig wächst die Kritik am Konzept der ESG als „Woke“-Idee. Es gibt gar Stimmen, die den Trend zu nachhaltigen Anlagen als ein gefährliches Placebo betrachten, das davon ablenken würde, dass die Politik zu wenig gegen den Klimawandel mache.

«Mir geht es um Transparenz und Kostenwahrheit»

Adriel Jost im ausführlichen Interview zum Bankensystem mit Albert Steck von der der NZZ am Sonntag: «Die heutige Debatte steckt in den ideologischen Schützengräben fest. Die Linke sieht die Banken als Feindbild des Kapitalismus und ruft nach mehr staatlichen Eingriffen. Sie verkennt dabei, dass die Banken schon heute staatsnahe Betriebe sind. Die rechte Seite dagegen möchte die regulatorischen Eingriffe auf ein Minimum beschränken. Auch hier ergibt es wenig Sinn, wenn Liberale die Banken als marktwirtschaftliche Institutionen verteidigen – was sie definitiv nicht sind.»

«Die Frage ist, wie Stellung bezogen wird»

Ein Manifest ruft die Kirchen dazu auf, sich nicht durch die «heftigen Reaktionen, die das Engagement der Kirchen für die Konzernverantwortungs­initiative ausgelöst hat», einschüchtern zu lassen, sondern sich wieder vermehrt in die gesellschaftspolitische Diskussion einzubringen. Unter­schrieben hat das Manifest auch Ralph Kunz, Professor für praktische Theologie an der Universität Zürich. Liberethica hat bei ihm nachgefragt.

Aus dem Wahlstudio: Ja oder Nein zum Klimaschutzgesetz?

Am Klimaschutzgesetz, über das die Schweiz am kommenden 18. Juni abstimmt, scheiden sich auch innerhalb von Liberethica die Geister. Gerhard Schwarz spricht sich dagegen, Kurt Fluri dafür aus. Das Beispiel zeigt, dass es bei politischen Entscheidungen Situationen gibt, in denen wir in eine Zwickmühle hineingeraten und uns keineswegs sofort klar ist, was das richtige oder bessere oder wenigstens weniger schlechte Verhalten ist. Situationen, in denen wir uns zwischen mehreren inakzeptablen oder zumindest unangenehmen Alternativen entscheiden müssen und in denen es keine ethisch unumstrittene Lösung gibt.

Impressionen vom Podiumsgespräch «Wieviel Ethik verträgt die Wirtschaft?»

Am Liberethica-Talk in Olten stellten sich Simon Michel (CEO Ypsomed und FDP-Kantonsrat) und Thomas Marbet (Stadtpräsident von Olten und SP-Kantonsrat) den Fragen von Béatrice Acklin Zimmermann. Im «Schwitzkasten» wurden die beiden in die Mangel genommen und mussten sich bisweilen bissige Fragen gefallen lassen: Wieso glauben Sie eigentlich, dass Sie als erfolgreicher Unternehmer auch ein guter Politiker sein werden? Warum ist das Scheibenschiessen der Linken auf die Grosskonzerne so beliebt, wo diese doch rund einen Viertel der Arbeitsplätze in der Schweiz stellen?